Eifersucht

Erste Hilfe bei Eifersucht – 3 schnelle Möglichkeiten

Eifersucht kann einen kalt erwischen. Egal ob man schon langjähriger Poly-Profi ist, oder gerade erst angefangen hat seine Beziehung zu öffnen. Eifersucht kann immer wieder auftreten, manchmal an Stellen, wo man sie gar nicht mehr erwartet hat. Ich habe in diesem Beitrag für dich einige schnelle Sofort-Maßnahmen zusammen gefasst, mit der du deiner Eifersucht Herr werden kannst.

Ich möchte dir in diesem Beitrag gerne drei Wege zeigen mit denen du deine Eifersucht angehen kannst.

Einen, der schnell und sofort hilft, wenn du von der Eifersucht quasi hinterrücks überrascht wurdest. Einen der hilft, wenn du schon lange mit Eifersucht zu kämpfen hast und es einfach nicht in den Griff kriegst. Und zum Schluss noch einen, den du verwenden kannst wenn du eigentlich gar keine Zeit hast und aus irgend einem Grund nur schnell wieder funktionieren musst oder willst. (Keine Angst, bei diesem Teil wird es auch entsprechende Warnung und Gebrauchsanweisung geben um dem schädlichem Gebrauch vorzubeugen.)

Problem: Überraschende Eifersucht

Als erstes wollen wir das folgende Szenario betrachten: Du bist vielleicht schon länger in einer offenen Beziehung. Plötzlich passiert irgend etwas oder du denkst irgend etwas, das du so vorher noch nicht gespürt hast. Entweder ist eine Situation eingetreten mit der du bisher noch nicht umgehen musstest oder in dir hat sich etwas verändert was deine Bewertungsebene verschiebt. Vielleicht hast du etwas gelesen, dass dich getriggert hat, oder ein anderer vertrauter Mensch hat sich für dich komplett unverständlich verhalten. Auf jeden Fall merkst du auf einmal: Ich fühle mich sehr eifersüchtig.

Und das vielleicht obwohl du sonst mit diesem Problem gar nicht groß zu kämpfen hast?

Zuerst die gute Nachricht: Du hast gerade eine Möglichkeit zu wachsen. Die schlechte ist: Wachsen ist anstrengend. Und eine Nachricht die weder gut noch schlecht ist: Ich habe für dich einen Weg, den du gehen kannst. Keine Lösung. Eine Lösung würde bedeuten, dass ich deine Situation genau kenne, die Umstände kenne, die dazu geführt haben und weiß, wie deine Verarbeitung funktioniert. Dafür bräuchte es ein Coaching und demzufolge kann ich dir leider erst mal „nur“ allgemeine Tipps geben.

Der allgemeine Tipp den ich für dich habe hat es aber in sich. Bist du bereit? Er lautet:

Möglicher Weg: Parallele Welten.

Vereinfacht gesagt geht es bei so plötzlichen Anfällen von Eifersucht vor allem um eines: Herausfinden, was genau eigentlich los ist. Wenn du eine Ahnung davon hast, was bei dir passiert ist, dann kannst du in der Regel auch anfangen über eine Lösung nachzudenken. Das ich für dich eine Lösung präsentiere hat leider wenig Sinn, daher möchte ich dir den Weg eröffnen wie du möglichst leicht zu einer für dich persönlich zutreffenden Lösung kommen kannst.

Um herauszufinden, worin genau deine Eifersucht begründet liegt und so einen Weg zu finden sie zu bewegen, verwendest du die oben erwähnten parallel Welten.

Als erste überlegst du dir, welche Situation dich gerade eifersüchtig gemacht hat. Schreibe sie am besten kurz auf, überlege dir auch Detail dazu, die dir wichtig erscheinen. Erfasse auch die Situation in der sie aufgetreten ist und warum es dich überrascht hat, falls möglich.

Als nächstes nimmst du dieses genaue möglichst detaillierte Bild das du gezeichnet hast und veränderst es ein wenig. Versuche Details zu ändern und nachzuspüren wie sich dein parallel-Ich in dieser parallel-Welt fühlt. Als erstes veränderst du das Bild so, dass es schlimmer wird. Versuche das größte mögliche Unbehagen auszulösen. Wie kannst du dich noch eifersüchtiger fühlen? Wird es schlimmer wenn du bestimmte Personen hinzufügst oder abziehst? Was passiert wenn du die Umgebung änderst? Oder den Zeitpunkt? Was wäre wenn du bestimmte Ressourcen, wie deine Freunde, oder ein gutes Essen nicht hättest? In kurz versuche einfach raus zu finden, was das Gefühl schlimmer werden lässt. Halte auch dieses Szenario fest, aber nur gedanklich, nicht schriftlich.

Als letztes machst du das genaue Gegenteil. Du gehst wieder von dem Original-Szenario aus. Diesmal versuchst du die Dinge gedanklich so zu verändern, dass dein Gefühl der Eifersucht weniger wird. Was passiert, wenn du selbst gerade noch einen anderen Partner hast? Wenn gute Freunde bei dir gewesen wären? Wenn du vielleicht in letzter Zeit mehr oder weniger Sex gehabt hättest? Wie wäre es, wenn du gut gelaunt und gerade erst im Urlaub warst? Wo auch immer deine Gedanken dich hin treiben, lass es zu.

Wenn diese parallel-Welt so erschaffen ist, dass du fast gar keine Eifersucht mehr fühlst wenn du daran denkst, halte sie ebenfalls schriftlich fest. Du hast nun anhand der drei Welten – das Original, die schreckliche und die wunderbare – eine viel bessere Idee, wo deine Gefühle her kommen und gleichzeitig auch ein Paar Ideen was du vielleicht ändern könntest.

Und als aller letztes würde ich dir empfehlen, diese Szenarien mit deinem Partner zu besprechen, damit ihr zusammen Lösungswege überlegen könnt. Natürlich nur, wenn ihr diese Szenarien nicht eh schon zusammen konstruiert habt. ;)

Problem: Nagende Eifersucht

Vielleicht ist die Eifersucht die dich beschäftigt aber gar nicht so überraschend? Im Gegenteil, sie ist vielmehr eine Art ständiger Begleiter geworden? Du hast schon einiges versucht aber bisher hast du sie einfach nicht in den Griff bekommen. Und gerade bist du einfach nur hoffnungsvoll, dass du ihr vielleicht Herr werden kannst. Auch hier habe ich wieder eine gute und eine schlechte Nachricht für dich. Die gute ist: Es gibt einen Weg, wie du deine Situation verändern kannst. Die schlechte ist: Es kostet leider und zwar auf der Ebene, die nicht mit Anstrengung oder Motivation zu beeinflussen ist, sondern auf einer Ebene die ein echtes Opfer erfordert.

Der Trick klingt auf den ersten Blick ziemlich simpel und auch überhaupt nicht nach Anstrengung.

Er besteht darin, dich zu fragen, was du von der Situation so wie sie jetzt ist für Vorteile hast.

Um das zu praktizieren, gibt es natürlich auch etwas für das ich einen leicht zu merkenden Namen hab.

Möglicher Weg: Die Technik des inneren Arschloch

Oft ist es gerade wenn man so verfahren ist schwierig, irgendwelche Vorteile in einer Situation zu entdecken. Es will einem einfach nicht einfallen, was es an positiven Aspekten an der Situation geben könnte so wie sie jetzt ist.

Die Lösung dafür ist eine einfache Hypothese: Angenommen ich hätte die Situation, genau so wie sie jetzt ist aktiv und bewusst geplant. Warum hätte ich das getan? Zu welchem Zweck? Freilich fällt einem hier vielleicht immer noch nicht unbedingt etwas ein. Das liegt daran, dass es sehr schwer ist, sich selbst humorvoll, oder gar auf eine liebevolle Art zu veräppelnd und nicht so ernst zu nehmen.

Die Frage, die man sich als „Brücke“ stellen kann lautet also: Wenn ich ein wirklich gemeines Arschloch wäre, warum hätte ich das so geplant?

Wichtig ist hier, dass man sich nicht zu sehr auf den Kraftausdruck fokussiert. Es ist nur ein Weg, ein Mittel im die ungezähmte Kraft der eigenen Kreativität loszutreten. Anschließend verlässt man sich mehr auf sein Bauchgefühl als auf die genaue Frage. Normalerweise hat man relativ schnell einen Gedanken parat. Nicht der, den du jetzt gerade hast, sondern den davor. Der aller erste. Den den man weg geschoben hat, weil er einem unangenehm ist. Die Frage mit dem Kraftausdruck zielt genau darauf ab, diese unangenehme Wahrheit bewusst zu kriegen.

Sobald man sich dann bewusst hat, welche Vorteile man denn von der Situation hat, so wie sie jetzt ist, versucht man als nächstes nicht mehr zu kämpfen. Stattdessen versuche ich mir jetzt mit meinem eigenem Intellekt ohne Tricks oder Umwege zu überlegen: Wie kann ich diese Vorteile denn ohne diesen Umweg erreichen? Wie kann ich alles auf einmal für immer haben? Meistens gibt es Wege.

Denn während das Unbewusste ziemlich gut darin ist, Bedürfnisse, die ich mir selbst nicht zugestehe, doch durchzusetzen, ist es meistens ein ziemlich miserabler Stratege. Das ist ja auch logisch, denn es musste alles passieren, ohne das ich es bemerke. Jetzt, da ich meine Bedürfnisse kenne, kann ich versuchen diese selbst ernst zu nehmen und meinem Unbewussten so die Arbeit abnehmen, einen komplizierten Plan zu entwickeln. Dieser Plan mag zwar ohne das ich es merke dazu führen, dass ich etwas bekomme, was ich brauche, aber er hat eben auch viele lästige Kollateralen. In diesem Fall vielleicht eben die besagte nagende schon länger bestehende Eifersucht. Und genau deswegen kann man sie mit diesem Trick manchmal los werden, obwohl vorher nichts geholfen hat.

Problem: Eifersucht für die ich keine Zeit habe

Manchmal habe ich weder ein besonderes, noch ein hartnäckiges Problem. Es ist stattdessen einfach nur lästig. Und leider habe ich eben gerade überhaupt keine Zeit für diesen Anfall von Eifersucht. Warum ich keine Zeit habe, das kann unterschiedlichste Gründe haben. Vielleicht läuft in der Beziehung gerade ohnehin schon einiges nicht rund und ich muss mich erst mal mit wichtigeren Dingen beschäftigen. Oder ich habe gerade existenzielle Sorgen, die meine ganze Aufmerksamkeit erfordern und die meines Partners vielleicht gleich mit. Oder ich habe ein bestimmtes Muster erkannt und gerade keine Kraft es zu brechen, noch es erneut zu durchleben. Was auch immer der Grund sein mag: Es gibt teilweise wirklich gute Gründe ein Problem erst mal auf die Wartebank zu schieben.

Aber so einfach machen es einem Gefühle leider nicht immer, nicht wahr? Selbst wenn man den Entschluss gefasst hat, das Problem auf später zu verschieben, manchmal stört sie eben doch die Eifersucht. Sie macht sich in unserem Kopf breit, lässt uns nicht klar denken und ja… sie belästigt uns einfach unerhört!

Ich betone an dieser Stelle noch mal, das dieser Weg, obgleich nützlich, keineswegs eine Dauerlösung sein sollte. Manchmal geht es nicht anders, aber wenn dieser Zustand über eine Woche anhält, sollte man auf andere Lösungs-Wege zurückgreifen.

Möglicher Weg: Pakt mit dem Unbewussten

Vereinfacht gesagt ist jede Methode, ein Problem auf später zu verschieben, eine Verdrängung. Verdrängen ist aber offensichtlich nichts, was dir in diesem Fall so sonderlich leicht fällt. Schließlich belästigt die Eifersucht dich auch dann noch, wenn du versuchst nicht daran zu denken, oder dich abzulenken. In diesem Fall gibt es noch einen letzten Weg, der dir vielleicht etwas Zeit verschaffen kann.

Du machst einen Deal. Einen Deal mit deinem Unbewussten, eine Abmachung, dass du jetzt etwas bekommst und erst später dafür bezahlst. Wenn dir etwas keine Ruhe lässt, liegt das daran, dass dein Unbewusstes dieses Problem gerade für wichtiger hält, als alles was dich sonst noch so beschäftigt. Sei dir darüber im Klaren, dass es damit sogar gar nicht so unrecht haben könnte.

Man selbst neigt oft dazu emotionale Probleme als geringer oder weniger wichtig zu werten, als die konkreten die man gerade bewältigen muss. Aber dein Unbewusstes ist nicht blöd. Es drängt dich deshalb dazu, dich mit diesem Thema zu beschäftigen, weil es sehr wahrscheinlich ist, dass du ohne diesen Drang niemals wirklich in der Laune sein wirst dich damit zu beschäftigen. Und dich dementsprechend auch niemals damit beschäftigen wirst.

Deshalb machst du mit deinem Unbewussten einen Deal. Es lässt dich mit seinen nagenden Zweifeln, Ängsten und sonstigen Dingen die es für dich in Petto hat in Ruhe. Dafür versprichst du ihm einen festen Zeitpunkt an dem du über das alles nachdenken wirst. Und nicht nur nachdenken, sondern auch nach-fühlen. Ein Zeitpunkt also, in dem du dich ganz ungestört und voll konzentriert so richtig mies fühlen kannst. So richtig in dem Gefühl der Eifersucht aufgehen kannst, darin versinken und es empfangen.

Diesen Zeitpunkt solltest du nicht länger als ein oder maximal zwei Wochen in die Zukunft legen. Wenn es zwei Wochen sind, kann es schon sein, dass es nicht funktioniert. Außerdem solltest du ernsthaft Vorbereitungen dafür treffen, dass du diesen Termin auch einhalten wirst.

Das Problem ist, so ein Deal funktioniert nämlich nur, wenn du selbst auch daran glaubst. Wenn du vor hast den Termin nicht einzuhalten, oder ihn einfach deswegen brichst, weil es dir gerade besser in den Kram gepasst hat, wirst du diesen Trick nicht mehr verwenden können. Du wirst ein zu großes – berechtigtes – Misstrauen gegen deine eigenen Verdrängungs-Strategien entwickeln. Und noch dazu wird die Eifersucht mit unverhohlener Wucht zurück kommen. Allerdings in einer Form die für dich noch schwerer kontrollieren zu sein wird und damit auch schwerer zu ertragen. Und zwar unabhängig davon, ob es dir zu dem neuem Zeitpunkt jetzt gerade vielleicht noch weniger in den Kram passt als vor ein oder zwei Wochen.

Sei also Vorsichtig, wann du so einen Deal für wirklich notwendig hältst. Vielleicht willst du dich ja tatsächlich einfach nur nicht mit deinen Emotionen beschäftigen? Vielleicht ist es ja doch möglich, einige der drängenden Probleme und Alltagsschwierigkeiten wenigstens für einen Tag auf morgen zu verschieben und die Sache zu klären? Falls nicht, jetzt hast du einen Weg um dir eine Gnadenfrist zu verschaffen.

Weitere Hilfe…

Ich hoffe sehr, dass ich dir mit diesem Beitrag ein wenig unter die Arme greifen konnte. Natürlich sind das alles nur Notlösungen. Von einer grundsätzlichen Analyse oder einer ursächlichen Lösung des Problems sind wir hier weit entfernt. Ich habe aber auch für diesen Fall ein Angebot für dich:

Melde dich bei meinem Newsletter an. Dort wirst du kostenlos mein über 55 Seiten langes eBook zum Thema Eifersucht erhalten. In diesem eBook sage ich noch mal alles, was ich zu dem Thema überhaupt nur sagen kann und ich hoffe, dass dort deine Fragen beantwortet werden könne.

Viele Grüße,

Leo

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1 Kommentar

  • Antworten
    engfel
    6. August 2016 at 21:22

    Danke für deine Tipps! <3
    Freue mich schon auf dein Ebook!

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